In Finnland lieben die Kinder die kleinen Helfer des Weihnachtsmannes: die Tonttus. Schon seit Jahrzehnten wird in dem Land von den Weihnachtszwergen erzählt, die im Winter durch den Schnee schleichen um den Menschen heimlich etwas Gutes zu tun.
Es gab einmal einen Tonttu namens Väinö. Er hatte eine rote Mütze, die ihm fast bis zur Nase reichte, einen kleinen, grauen Mantel und eine Laterne, die ihm im dunklen Winter den Weg leuchtete. Genau wie alle Tonttus liebte der Weihnachtszwerg die Vorweihnachtszeit. Denn in dieser Jahreszeit konnte er den Menschen heimlich kleine Freuden bereiten. Väinös Aufgabe war es, die Kinder und Tiere zu beschützen und sicherzustellen, dass auch wirklich alles für das Weihnachtsfest vorbereitet war.
An einem kalten Dezemberabend schlich Väinö durch ein kleines Dorf. Eine dicke Schneeschicht lag auf den Dächern und nur wenige Lichter brannten. Die meisten Kinder schliefen bereits, alles war still und friedlich. Väinö wusste aber, dass es in einem der Häuser einen kleinen Jungen gab, der krank im Bett lag. Kalle hatte sich erkältet und konnte nicht draußen mit seinen Freunden im Schnee spielen. Das machte Väinö traurig. So beschloss er, dem Kind eine Freude zu bereiten.
Er schlich in den Stall und suchte nach Stroh. Damit baute er ein kleines Nest vor Kalles Fenster. Der kleine Tonttu suchte dann noch winzige Tannenzapfen und einige leckere Beeren, die er vorsichtig in das Nest legte. Zum Schluss zauberte er schließlich ein kleines Glöckchen herbei, das leise klingelte, als er sich wieder davonmachte.
Am nächsten Morgen wachte Kalle auf und entdeckte die kleine Überraschung am Fensterbrett. Er war überglücklich und fühlte sich sofort besser. „Mama, Mama, schau mal! Der Weihnachtszwerg hat mir ein Geschenk gebracht!“ rief Kalle ganz begeistert. Seine Mutter lächelte „Die Tonttus passen einfach immer gut auf uns auf. Ein Glück, dass wir sie haben.“
So lebt die Legende der Tonttus bis heute in Finnland weiter. Die Kinder glauben fest daran, dass in der Vorweihnachtszeit die kleinen Weihnachtszwerge unterwegs sind, um Freude zu bereiten und die Häuser zu beschützen. Wer genau hinsieht, entdeckt vielleicht ein kleines Glöckchen, das ein Tonttu da gelassen hat. Oder vielleicht entdeckt man auch klitzekleine Fußspuren im Schnee – ein Zeichen dafür, dass einer der kleinen Helfer ein wenig Weihnachtszauber verbreitet hat.
Bilderrechte: ViolkaArt bei Pixabay
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