Eine Winterlandschaft mit untergehender Sonne. Mittig ist ein See zu sehen, rundherum Schnee und weiße Bäume. Der Himmel ist wolkenverhangen.

Maslenitsa – Bye Bye Winter

Der Winter war lang und kalt gewesen in Russland. Genau wie ihre Landsleute freute sich die kleine Anya auf das bevorstehende Maslenitsa, das Fest des Frühlingsanfangs. 

Maslenitsa wurde eine ganze Woche lang gefeiert und alle Dörfer machten mit. Die Straßen wurden mit bunten Bändern geschmückt und überall roch es nach Blini. Diese leckeren, kleinen Pfannkuchen werden immer in Russland gebacken, aber in besonders großen Mengen zu Maslenitsa. 

Auch in Anyas Familie folgte man der Tradition. Das kleine Mädchen war am Teig rühren, als ihr eine Frage durch den Kopf schoss: „Mama, warum feiern wir eigentlich Maslenitsa?“

Ihr Mutter erklärte ihr, dass mit diesem alten Fest das Winterende markiert wird. „Und es ist gleichzeitig der Anfang des Frühlings. Wir sagen bye bye zur Kälte und heißen die Sonne willkommen!“

Eine schöne Vorstellung, fand Anya. Sie liebte die Sonne und stellte sich vor, dass sie den ganzen Schnee wegschmolz. 

Nach drei Tagen des privaten Feierns begann das große Fest im Dorf. Der ganze Marktplatz war voller Stände, an denen es die leckersten Blini gab. Anya mochte besonder sie mit Marmelade bestrichenen Pfannkuchen. Es gab sie aber auch mit Butter und Honig. Die Kinder liefen unbeschwert umher, vorbei an der Hauptattraktion des Festes. Der große Schneemann.

Wobei es kein richtiger Schneemann war. Diese Figur, der Kostroma, war eine weiß angezogene Puppe. Sie war sehr wichtig für die Feier. Der Kostroma symbolisiert den Winter. Daher ist seine Verbrennung am letzten Tag des Festes das absolute Highlight.

Am Abend wurde schließlich der Kostroma angezündet um den Winter zu vertreiben. Das machte Anya ein wenig traurig. Sie mochte den Schnee und dessen funkeln, wenn die Sonne hineinschien. Dann dachte sie an die bunten Blumen, die bald wachsen würden und ihre Vorfreude auf den Frühling stieg. „Leb Wohl, Winter“ riefen die Dorfbewohner dem brennenden Schneemann zu.

Langsam erloschen die Flammen und die letzten Schneeflocken sanken still zur Erde nieder. Bald würde eine wärmere Jahreszeit beginnen. Als Anya schließlich wieder zu Hause in ihrem Bett lag, schloss sie die Augen und dachte an die vergangenen Tage. Mit einem Lächeln voller Vorfreude auf das nächste Maslenitsa schlief sie ein.

Bilderrechte: Purgin_Alexandr bei Pixabay

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