Kwanzaa Karte mit Text. Man sieht eine Kinara mit den sieben Kerzen, und jeweils ein Geschenk links und rechts davon. Es handelt sich um ein gezeichnetes Motiv, es ist in Schwarz, Rot und grün gehalten.

Was ist Kwanzaa?

Zwischen 26. Dezember und 1. Januar wird jedes Jahr in Afrika und Teilen der USA das Kwanzaa Fest gefeiert. Dabei geht es vorrangig um die Ehrung der afrikanische Kultur und Tradition –  es gibt aber auch gutes Essen.

Das erste Kwanzaa fand 1966 statt und geht auf den „Black Power“ Aktivisten Maulana Karenga zurück. Es basiert auf afrikanischen Erntefeier-Traditionen. Laut dem Gründer war das Ziel von Karenga, den People of Color eine Alternative zu Weihnachten zu bieten. Damit sollten sie sich selbst und ihre Kultur feiern, statt nur die Bräuche einer dominanten Gesellschaft nachzuahmen. Neben Afrika wird Kwanzaa auch in Jamaika, Frankreich, Kanada und Brasilien gefeiert. Das Festival gewinnt immer mehr an Popularität, geschätzt wird es inzwischen von bis zu 2.000.000 Menschen gefeiert.

Der Begriff „Kwanzaa“ stammt laut Karenga aus der Phrase „matunda ya kwanza“ (Suaheli) ab, was so viel wie „Erste Früchte“ bedeutet. Dieses Fest wird in Südafrika jedes Jahr zur Wintersonnenwende im Dezember und Januar gefeiert.

Der Ablauf von Kwanzaa

Vor dem Beginn von Kwanzaa werden die Häuser dekoriert. Die Frauen tragen traditionelle Kleidung wie „Kente“ und auch Kinder werden in die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten miteingebunden. Auf den Straßen hört man dan Gruß „Heri za Kwanzaa“ (Fröhliches Kwanzaa) überall, auch durchaus von weißen Menschen. 

Die Gemeinschaft kommt an sieben Tagen zusammen, um sich Geschichten zu erzählen und jeden Tag die Kinara anzuzünden. Dabei handelt es sich um einen Kerzenhalter mit sieben Kerzen, der dem bekannten Hanukah Symbol ähnlich ist. Die Farben der verwendeten Kerzen sollen an die afrikanische Bevölkerung erinnern. Die sogenannten „Panafrikanischen Farben“ Schwarz, Rot und Grün werden in vielen afrikanischen Flaggen verwendet. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Nation wird so ausgedrückt. An jedem Tag des Kwanzaa Festes wird eine weitere Kerze des Kinara angezündet.

Es wird dabei jeweils an eines der sieben Prinzipien (Nguzo Saba) gedacht. 

Diese sind das  

  • Einigkeit (Umoja),
  • Selbstbestimmung (Kujichagulia), 
  • Verantwortung (Ujima), 
  • gemeinsame Arbeit und Genossenschaftsökonomie (Ujamaa), 
  • das gemeinsame Ziel (Nia)
  • Kreativität (Kuumba) und
  • der Glaube (Imani). 

In den Familien werden Geschenke, meist mit kulturellem Hintergrund, ausgetauscht, afrikanische Musik wird gespielt und alte Geschichten erzählt. Das Wissen über Traditionen wird weitergegeben und es gibt Diskussionen über den Alltag als dunkelhäutiger Mensch (Alltagsrassismus). 

Eine Familie entzündet gerade die erste Kerze am Kinara zu Kwanzaa. Es ist eine dunkelhäutige Familie mit fünf Personen. Ein junger Mann mit gelbem Shirt entzündet die erste, mittlere schwarze Kerze am Kinara. Seine Familie steht neben ihm. Alle wirken sehr fröhlich.
Ein Junge zündet die erste Kerze des Kinara an. Mit dem Prinzip des Umoja beginnt das Kwanzaa Fest.

Den Höhepunkt von Kwanzaa bildet der sechste Tag. Am 31. Dezember wird ein großes gemeinsames Fest genannt „Karamu Ya Imani“ veranstaltet. Neben authentischer Musik und dem Genuß von traditionellen Speisen werden auch verschiendene Ansprachen gehalten. Genau wie an anderen Tagen von Kwanzaa hört man den Ausdruck „Habai Gani?“ sehr häufig. Damit wird auf Suaheli gefragt: „Wie geht´s?“

Die Kinara ist jedoch nur ein Teil der Symbole, die bei Kwanzaa Verwendung finden. Der Kerzenhalter mit den sieben Kerzen steht auf einer Matte (Mkeka). Des Weiteren sind dort noch diverse Früchte und Gemüse sinnbildlich für die Ernte (Mazao) zu finden. Mais (Mahindi), eine Tasse, welche Einheit symbolisiert (Kikombe cha Umoja) und auch kleinere Geschenke (Zawadi) bilden eine Art Altar. Zusätzlich werden manchmal afrikanische Flaggen, Kunstwerke und Bücher auf dem Mkeka platziert. 

1997 kam eine Kwanzaa-Gedenkbriefmarke in den USA heraus. Im selben Jahr hat Bill Clinton die erste präsidiale Rede zu Kwanzaa gehalten und das Fest somit offiziell anerkannt. Alle nachfolgenden US-Präsidenten haben es ihm gleichgetan. 2008 erschien ein Dokumentarfilm über das Fest mit dem Titel „The Black Candle“. Dies ist eine gute Quelle für weitere Information zu dem bei uns relativ unbekannten Fest.

Hier ein kurzes Video von den diesjährigen Vorbereitungen auf Kwanzaa. Leider nur auf Englisch verfügbar, aber es illustriert sehr gut die Ausführungen über dieses Fest.


Quellen:

https://www.headout.com/blog/global-cultural-festivals-in-december/

https://www.presidency.ucsb.edu/documents/message-the-observance-kwanzaa-1997

https://www.officialkwanzaawebsite.org/

Titelbild: Gemeinfrei von PIXABAY.com

Bild der Familie: Gemeinfrei von freeimages.com/de

Video: Vielen Dank an KCRA3 auf YouTube

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